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Einstellungssache

Lösungsorientiertes Coaching

Von Sten Bens, Vechelde

Ab auf die Couch und in der Vergangenheit wühlen? Mitnichten oder besser: weder – noch!

Im lösungsorientierten Coaching richtet sich der Blick nicht auf die Ursachensuche, sondern ausschließlich auf das Auffinden von Lösungen – auf Gegenwart und Zukunft ausgerichtet. Dabei geht es um die Veränderung der Einstellung zu der Herausforderung, das Mindset.

Stellen Sie sich vor, Sie stecken in einer Sache fest – aus welchem Grund auch immer. Die Ihnen bekannten Wege helfen nicht wirklich weiter. Wenn Sie sich jetzt für ein Coaching entscheiden, gibt es viele unterschiedliche Angebote. In der Regel ist es die Hilfe zur Selbsthilfe. Gerade im deutschsprachigen Raum wird jedoch immer noch gerne nach der Problemursache geforscht. Der Blick in die Vergangenheit.

Es ist nicht von der Hand zu weisen, dass alles seinen Anfang in der Vergangenheit genommen hat, womit auch das heutige Problem seine Auslöser dort begründet. Wir leiden aber nicht so sehr unter unserer Vergangenheit, sondern vielmehr unter der Herausforderung, mit den gegenwärtigen Problemen richtig umzugehen.

Es kommt hier also nicht so sehr darauf an, festzustellen, warum wir einen Weg nicht gehen können, sondern vielmehr, wie wir ihn gehen können, und das ist immer noch eine Einstellungssache.
Im lösungsorientierten Coaching wird zunächst das Ziel abgestimmt und dann richten Coach und Ratsuchende von Beginn an den Fokus auf die Lösung und das Aufspüren der dafür vorhandenen Ressourcen.

Die Art der Gesprächsführung hilft bereits dabei, diese oft verschütteten Fähigkeiten wiederzuentdecken. Der Weg ist allerdings auch schon mal unkonventionell. Die Lösung des Problems ist wichtiger als die Technik. Es gibt keine Methode, die richtiger ist als eine andere. Die Methoden sind nur mehr oder weniger wirksam.

Dem lösungsorientierten Coaching liegt die Annahme zugrunde, dass ein Mensch alle Fähigkeiten in sich trägt, seine Probleme selbst zu lösen. Entscheidend ist die Einstellung zum oder auf das Problem. Würde nur am Verhalten gearbeitet, wirkt die Veränderung oft aufgesetzt. Eine Veränderung in der Einstellung zu einer Sache bringt automatisch eine Verhaltensveränderung mit sich, die aber dann von der Person selbst kommt und deshalb nicht geübt werden muss. Mit einer veränderten Einstellung eröffnen sich somit auch ganz neue Möglichkeiten. Das lösungsorientierte Coaching führt meistens in wenigen Gesprächen zur richtigen Einstellung für das Erreichen des Zieles. Bereits im ersten Gespräch wird eine erste Strategie erarbeitet, die im zweiten Gespräch auf den Grad ihrer Wirksamkeit überprüft wird. In der Regel begrenzen sich dadurch die Gespräche auf 3 bis 5 Sitzungen.

Oft brauchen Menschen mit einem Problem nur einmal zu kommen, um es zu lösen. Sie kommen dann allerdings auch gerne mit neuen Themen wieder und nutzen das Coaching eher als Beratung für die große Ausrichtung im Leben. Hierfür gibt es nun einmal kein Patentrezept. Was gerade noch bei dem einen gut und richtig war, um voranzukommen, kann bei einem anderen ein völlig falscher Tipp sein, selbst wenn sich die Geschichte gleich anhört. Wir neigen dann schnell dazu, andere „Erfolgskonzepte“ zu adaptieren, und wenn wir nicht zum gleichen Ergebnis kommen, glauben wir, eben nicht genug dafür getan zu haben.

Um auf das Ziel zu schießen, muss ich auch wissen, wo ich stehe – wer ich bin. Die Einstellung hängt immer auch vom Standpunkt ab. Tatsächlich sind sich die wenigsten Menschen ihrer selbst bewusst. Niemand hat uns beigebracht, unsere Persönlichkeit von unserem kulturellen Erbe zu unterscheiden. Mit einem Verständnis für diesen Unterschied folgt der Einstieg in die Lösung.

Fazit

Im lösungsorientierten Coaching muss der Coach manchmal den Blick des Kunden auf das lenken, was ihn ausmacht und ihn so zurück ins Potenzial führen – alles Einstellungssache.

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