Portrait: Unternehmerischer Erfolg braucht Fachkräfte
Von Manfred MaasStrategische Partnerschaft für ein zukunftsfähiges Sachsen-Anhalt
Die IB wird als zentrale Förderbank Sachsen-Anhalts und strategischer Partner des Landes in die praktische Wirtschafts- und Finanzpolitik aktiv einbezogen. Die Zusammenarbeit ist auf nachhaltige Landesentwicklung, auf Wachstum, auf eine leistungsfähige Wirtschaft und Zukunftsthemen ausgerichtet. Dementsprechend werden in einem andauernden Prozess vorhandene Förder- und Finanzierungsprodukte überarbeitet und neue kreiert. Bei allen Entscheidungen sind demografischer Faktor und Nachhaltigkeit entscheidende Gradmesser.
Die IB konzentriert sich in der Förderpraxis für Unternehmen weiterhin auf die Investitionsförderung, auf Forschung und Entwicklung, auf kleine und mittlere Betriebe sowie auf Existenzgründungen. Hinzu kommen weitreichende Aufgaben der Kommunalförderung. Wichtiger Teil der gemeinsamen förderpolitischen Anstrengungen ist eine zukunftsgerichtete Bildungs- und Arbeitsmarktpolitik. Die Sicherung und Qualifizierung von Fachkräften ist dabei besonders im Blick. Lebenslanges Lernen, attraktive Arbeits- und Entgeltbedingungen, Vereinbarkeit von Familie und Beruf, bessere Chancen für ältere Arbeitnehmer oder auch die Beschäftigung ausländischer Arbeitnehmer sind wesentliche Teilaufgaben.
EU- und Landeszuschüsse für Qualifizierung von Fachkräften
Der Bedarf sachsen-anhaltischer Unternehmen an gut ausgebildeten Fachleuten soll jetzt und künftig möglichst optimal abgedeckt werden. Fachkräfte und deren Qualifizierung haben einen zunehmenden Stellenwert für die dauerhafte wirtschaftliche Stabilität von Unternehmen und den Unternehmenserfolg. Daher unterstützt die IB mit ihrer Förder- und Finanzierungspalette die engere Verbindung von Wissenschaft und Wirtschaft sowie eine bessere Verzahnung von Berufsbildung und Unternehmertum. Zurzeit setzt die IB gemeinsam mit dem Land eine Kampagne zur Weiterbildung von Fachkräften um – mit guter Resonanz, wie die Nachfrage belegt. Im Mittelpunkt der vom Ministerium für Arbeit und Soziales initiierten Kampagne steht das Förderprogramm Sachsen-Anhalt Weiterbildung. Durch dieses Programm wird die Qualifizierung von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sowie von Unternehmern selbst gefördert. In der aktuellen EU-Strukturfondsperiode stehen bis einschließlich 2013 dafür insgesamt 115,2 Mio. Euro bereit, wovon 86,4 Mio. Euro aus dem Europäischen Sozialfonds (ESF) mitfinanziert werden.
Wie funktioniert das Förderprogramm Sachsen-Anhalt Weiterbildung?
Das Programm soll Wettbewerbsfähigkeit und Know-how der Firmen stärken. Letztlich werden Prozesse durch Qualifizierung optimiert. Innovationspotenzial kann besser genutzt und entwickelt werden. Vor allem aber werden Fachkräfte im Unternehmen dauerhaft gebunden. Das Programm Sachsen-Anhalt Weiterbildung entlastet die Unternehmen von notwendigen Kosten für Qualifizierung. Betriebliche Qualifizierungsvorhaben, Anpassungsqualifizierungen, wissenschaftliche Weiterbildungen der eigenen Beschäftigten sowie der Unternehmerinnen und Unternehmer selbst können mit einem Zuschuss von bis zu 70 % gefördert werden. Teilnehmerinnen oder Teilnehmer werden ab einem Fortbildungsumfang von 16 Qualifizierungsstunden gefördert. Die Gesamtausgaben müssen mindestens 1 000 Euro betragen.
Zu den genauen Details beraten die Spezialisten der IB alle Interessenten umfassend und kostenfrei. Auskünfte gibt es unter der kostenfreien Hotline 0800 56 007 57, an Beratungssprechtagen vor Ort in den Regionen oder bei persönlichen Gesprächen in der IB.
Praxisbeispiele in Kürze
Was alles mithilfe des Weiterbildungsprogramms machbar ist und gefördert wird, zeigen nachfolgende Praxisbeispiele (ausführlich auf der Website des Programms).
- Beispiel 1: Die Bänex Reifen- und Fahrzeughandel und Service GmbH Königsborn ist als Kfz-Service-Dienstleister (Pannenhilfe, mobile Kfz-Dienstleister) seit 20 Jahren erfolgreich am Markt. Mithilfe des Programms Sachsen-Anhalt Weiterbildung wurde der Lehrgang für einen angestellten Mechatroniker zum Kfz-Servicetechniker mit 1 200 Euro bezuschusst. Der junge Mann blieb im Unternehmen und hat mehr Eigenverantwortung übernommen.
- Beispiel 2: Landschaftsarchitektin Bianka Höpfner aus Schönebeck/Ranies entwirft seit 2010 in ihrem Büro „frei I stil“ Spielplätze und Themengärten, erstellt Gestaltungskonzepte und befasst sich mit Projekten zur Barrierefreiheit. Weiterbildung ist für sie als Gründerin wichtig. Sie nimmt zur Erweiterung des fachlichen Wissensschatzes in diesem Jahr an insgesamt zehn Seminaren in Süddeutschland teil. Durch das Programm Weiterbildung bekommt sie 70 % der Kosten erstattet.
- Beispiel 3: Mit dem Konzept der juristischen Sofortberatung ist Rechtsanwalt Peter Knöppel mit seiner Kollegin Nadja Kirschner seit 2006 in Halle/Saale tätig. Knöppel ließ sich zum Rentenberater weiterbilden. Von den 10 300 Euro Gebühren übernahm die IB 70 %. Der Anwalt konnte sich durch die Qualifizierung einen völlig neuen Marktzugang sichern.
- Beispiel 4: In der „Consulere Steuerberatungsgesellschaft Harning-Sonnenberg“ Halle/Saale ist kontinuierliche Fortbildung fest in der Unternehmenskultur verankert. „Personalentwicklung stärkt die Wettbewerbsfähigkeit kleiner und mittlerer Unternehmen“, sagt Geschäftsführerin Uta Harning. Mit IB-Unterstützung wurde die gesamte Belegschaft in individuell zugeschnittenen Seminaren weitergebildet. Die Förderung betrug 26 700 Euro.
Informationen und Kontakte
Investitionsbank Sachsen-Anhalt
Domplatz 12
39104 Magdeburg
IB-Hotline 0800 56 007 57 (kostenfrei)
www.ib-sachsen-anhalt.de
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