Artikel erschienen am 01.05.2012
E-Paper

Generationsgerechte Wohnungen werden gebraucht

Von Katharina Rosch, Braunschweig

Gerade hat die Bundesregierung ihre Demografiestrategie für die kommenden Jahrzehnte verabschiedet. Dass die geburtenstarken Jahrgänge langsam in die Jahre kommen, ist längst bekannt und auch, dass in Deutschland weniger Kinder geboren werden. Daraus folgen große Aufgaben für die ganze Gesellschaft. Neben den erheblichen Herausforderungen für den Arbeitsmarkt, das Renten- und Gesundheitssystem fehlen vor allem Wohnungen für die alternde Gesellschaft.

Ältere Menschen wollen in ihrem Umfeld und so lange wie möglich selbstständig leben, allerdings sind die wenigsten Wohnungen und Häuser entsprechend ausgestattet. Von den rund 39 Mio. Wohnungen in der Bundesrepublik Deutschland sind derzeit nur etwa eine viertel Mio. generationengerecht ausgestattet. Durch barrierefreie Neubauten kann der fehlende Bedarf nicht ausgeglichen werden. Ergo muss der Bestand angepasst werden. Genau dafür hat die Kreditanstalt für Wiederaufbau ein Programm aufgelegt. Eigentümer, Mieter oder Vermieter können für einen barrierefreien Umbau vergünstigte Darlehen in Anspruch nehmen.

Aber wie sieht eine barrierefreie Wohnung überhaupt aus? Schon beim Eingang fängt es an. Er muss stufenfrei gestaltet werden – entweder über eine Rampe mit geringer Steigung oder ein Liftsystem. Eingangs- und Wohnungstüren müssen mindestens 80 cm breit sein. Natürlich dürfen zwischen den einzelnen Zimmern keine Schwellen vorhanden sein. Weiter geht es mit den Bewegungsflächen. Diese müssen so großzügig gestaltet werden, dass sich auch jemand mit Rollator oder gar Rollstuhl frei bewegen kann. Großzügig müssen beispielsweise die Bäder gestaltet werden. Wer sich mit einem Rollstuhl drehen können will, benötigt dafür eine Fläche von 1,50 mal 1,50 m. Das gilt beispielsweise für den Duschbereich, der zudem auch schwellenlos erreichbar sein muss. In der Küche eignen sich höhenverstellbare Oberschränke – auch um eine Unfallgefahr durch Klettern zu verhindern. Für Rollstuhlfahrer ist eine unterfahrbare Arbeitsplatte, die sich in der Höhe anpassen lässt, empfehlenswert. Betten und Sitzgelegenheiten sollten nicht zu niedrig gewählt werden und die gemütlichen dicken Teppiche gehören nicht in den Laufbereich.

Wer Hilfe bei der Umgestaltung benötigt, kann sich an einen Wohnberater wenden.

Ähnliche Artikel

Gesundheit

Amputiertenfußball

Von den Sportfreunden aus Braunschweig gefördert und weiterentwickelt

Nach einer Amputation können sich viele Menschen nicht mehr vorstellen, wieder sportlich aktiv zu werden. Doch es gibt zahlreiche Sportarten, die Menschen mit Amputationen selbst entwickelt und an ihre Bedürfnisse angepasst haben. Der Amputiertenfußball ist eine davon.

Braunschweig 2016/2017 | Tina Klose, Braunschweig

Immobilien

„Lückenschließung“ in der Pflegelandschaft

Neue Chancen für kleine Heime

Altenpflegeheime mit 100 und mehr Bewohnern dominieren heute die Pflegelandschaft, denn dafür spricht die Ökonomie. Doch es gibt auch deutlich kleinere Häuser. Diese „Kleinen“ können sich am Markt erstaunlich gut behaupten, denn sie haben einige Besonderheiten, die – richtig genutzt – erhebliche Wettbewerbsvorteile mit sich bringen.

Braunschweig 2012 | Dipl.-Ing. Antti Ahola, Braunschweig