Lasertherapie bei Nachstar
Von Dr. Pia Rita Peter, BraunschweigDie Therapie ist chirurgisch. In den meisten Fällen mit Hilfe des Nd:YAG-Lasers (Neodym-Yttrium-Aluminium-Granat-Laser), in selteren Fällen muss die Kapsel mit mikrochirurgischen Intrumenten gespalten und abgesaugt werden.
Der Nd-YAG- Laser erlaubt durch seine photodisruptive Wirkung intraoculare Eingriffe, ohne die Notwendigkeit, hierfür das Auge zu eröffnen. Laserstrahlen hoher Intensität mit einer Wellenlänge im unsichtbaren Infrarotbereich können durch Erzeugung einer immensen Energiedichte eine Gewebezerreißung (Fotodisruption) mit Umwandlung des Gewebes in Plasma (Bildung von Elektroden und Ionen) induzieren. Ein vergrößerndes Kontaktglas ermöglicht die exakte Fokussierung auf die Kapsel. Der gewünschte Effekt ist eine optische Lücke im Bereich der Sehachse. Eine Verbesserung des Sehens wird durch die Laserbehandlung in über 90 % aller Fälle erreicht. Allerdings können vorbestehende Augenerkrankungen, wie das Vorliegen eines Glaukoms (grüner Star) oder einer Netzhauterkrankung, das postoperative Ergebnis beeinflussen.
Die Durchführung erfolgt ambulant in der Augenarztpraxis in Tropfanästhesie und ist wenig belastend für den Patienten.
Komplikationen sind möglich
Eine Netzhautablösung kann bei bis zu 3,5 % der behandelten Patienten auftreten, die dann eine Netzhautoperation erforderlich machen würde.
Ferner können selten ein postoperatives Maculaödem (Flüssigkeitsansammlung in der Netzhaut) oder Schäden an der Kunstlinse (sog. Pits) auftreten. Ebenso kann es postoperativ zur Erhöhung des Augeninnendruckes kommen, der aber mit medikamentöser Therapie in Form von Augentropfen gut zu beherrschen ist.
Fazit
Mit dem Nd:YAG-Laser kann der Nachstar effektiv und anhaltend behandelt werden, sodass in den allermeisten Fällen die Lebensqualität durch blendungsfreies Sehen verbessert werden kann.
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