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Antrag abgelehnt – was nun?

Von Kai Bursie, Braunschweig

Der Kreisverband Braunschweig des Sozialverbandes Deutschland (SoVD) berichtet über eine Vielzahl abgelehnter Anträge durch die Sozialkassen. „Etwa 30-50% aller Anträge werden abgelehnt. Das zeigen uns unsere eigenen Fallzahlen, aber auch die Recherche bei den Sozialversicherungen“, teilt Kai Bursie, Regionalleiter des SoVD in Braunschweig, mit. „Ich bin kein Verschwörungstheoretiker, aber man kann das Gefühl kriegen, dass System dahinter steckt“, führt Bursie aus.

Mehr als 1 000 000 Euro erkämpft

Der SoVD hat in 2017 in Braunschweig neben vielen Sach- und Reha-Leistungen mehr als eine Million Euro an Geldzahlungen für die Mitglieder erkämpft. Knapp 750 000 Euro davon durch Widersprüche und Klagen – alles vorher abgelehnte Anträge in den Bereichen Rente, Pflege, Gesundheit und Hartz IV. „Rechnen Sie das mal von Braunschweig auf Deutschland hoch – da kommt eine schöne Summe zusammen, die die Sozialkassen sonst den Versicherten vorenthalten hätten“, sagt Bursie.

Kai Bursie rät jedem, dessen Antrag abgelehnt wird, sich Fachlichen Rat einzuholen und nicht vor einem Widerspruch und – sollte auch der abgelehnt werden – vor einer Klage zurückzuschrecken. „Fast jede zweite Klage gewinnen wir vor den So­zialgerichten. Denn hier wird sehr gründlich geprüft und die Gutachter sind unabhängig, sie stehen in keinem Vertragsverhältnis zu einer der vor Gericht streitenden Parteien. Denn in vielen Beratungsgesprächen hören wir bei Antragsprüfung immer wieder von Gutachtern, die oberflächlich vorgehen und dann einen Antrag ablehnen. Das wundert nicht, werden sie doch von den Sozialkassen bezahlt“, berichtet Bursie.

Erstklassige Beratung

Die Beratung des SoVD in Braunschweig ist so gefragt wie nie zuvor: Viele der mehr als 5 000 Mitglieder in Braunschweig kommen jeden Monat in das SoVD-Beratungszentrum im Bäckerklint 8, wo sie bei Kai Bursie und seinen Kollegen kompetente Unterstützung bei Fragen rund um die Themen Rente, Pflege, Behinderung, Gesundheit, Hartz IV und Patientenverfügung/Vorsorgevollmacht finden. Die Beratung ist durch den TÜV zertifiziert und durch die internationale Norm „ISO 9001:2008“ von unabhängigen Prüfern untersucht und offiziell bestätigt worden.

Der Sozialverband in Braunschweig

Neben der sozialen Rechtsberatung hat der SoVD bundesweit und auch vor Ort die soziale Gerechtigkeit im Blick und sorgt dafür, dass Politikerinnen und Politiker diese nicht aus den Augen verlieren. „Außerdem bieten wir unseren Mitgliedern und Braunschweiger Bürgern eine Gemeinschaft“, wie Bursie hinzufügt „Denn neben zwei öffentlichen Begegnungszentren in Braunschweig organisieren unsere 12 Ortsverbände in der Stadt regelmäßig Treffen, Fahrten und Veranstaltungen. Oft leiden Senioren oder sozial Benachteiligte unter Isola­tion und Einsamkeit, wir möchten gegensteuern“, führt Bursie aus.

Nähere Informationen

Nähere Informationen gibt es beim SoVD Braunschweig im Web.

Das Beratungszentrum, Bäckerklint 8 (Innenstadt), bietet Montag bis Donnerstag von 9 bis 16 Uhr und Freitag von 9 bis 12 Uhr die Beratung an. Telefon: 0531/480 760.

Der Mitgliedsbeitrag bei dem Verband beträgt höchstens 6 Euro pro Person im Monat.

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