Anti-Reflux-Operation
Wann hilft eine Operation bei Sodbrennen?
Von Dr. med. (Univ. Skopje) Hristina Markova Gjorgjijoska, Braunschweig
Foto: Adobe Stock / Orawan
Bei den meisten Patienten lässt sich mit spezifischen Lebensstil-Anpassungen, diätetischen Maßnahmen und Säureblocker-Therapie (PPI) eine gute Symptomkontrolle erzielen. Wenn eine medikamentöse Therapie nicht mehr gewünscht ist oder keine ausreichende Wirkung erzielt, kann eine Reflux-Operation angeraten sein.
Die Refluxkrankheit resultiert aus vielen verschiedenen Ursachen. Die zwei entscheidenden Hauptmechanismen für das Verständnis der Funktionsweise der heute zur Verfügung stehenden Therapieoptionen sind das Vorliegen einer Hiatushernie (Zwerchfellbruch) und eine mangelnde Funktion des unteren Speiseröhrenschließmuskels.
Operationsindikation = Rechtfertigung für die Operation
Die Operationsindikation bei der gastroösophagealen Refluxkrankheit ergibt sich aus Leidensdruck trotz optimaler konservativer Therapie, dem Beweis einer Refluxkrankheit und Feststellung von Ausschlusskriterien.
Vor einer Operation lässt sich bei einer Magenspiegelung feststellen, ob eine sogenannte Hiatushernie (Verlagerung von Anteilen des Magens nach oberhalb des Zwerchfells) vorliegt. Sie stört den Verschlussmechanismus der Speiseröhre und kann zu vermehrtem Rückfluss von Magensäure führen. Weiterhin untersuchen wir, ob die Speiseröhrenschleimhaut durch den Reflux entzündlich geschädigt ist und bereits die Umwandlung in eine magenähnliche Schleimhaut stattgefunden hat. Aus dieser sog. Barrett-Schleimhaut resultiert eine erhöhte Rate an Krebserkrankungen der Speiseröhre.
Funktionelle Probleme wie Speiseröhrenbeweglichkeitsstörungen erfordern neben einer bildlichen Diagnostik (Magenspiegelung) auch die Funktionsdiagnostik. Grundsätzlich besteht die Funktionsdiagnostik der Speiseröhre immer aus einer Manometrie (Druckmessung, Darstellung der Speiseröhren-Motorik) und einer pH-Metrie/Impedanzmessung, die zeigt, ob ein pathologischer Reflux vorliegt.
Vor einer Operation muss eine Beweglichkeitsstörung der Speiseröhre wie die Achalasie ausgeschlossen werden. Patienten, bei denen eine solche Erkrankung verkannt wurde und fehlerhaft eine Fundoplikatio durchgeführt worden ist, haben eine stark beeinträchtigte Lebensqualität. Wenn dieses drei Kriterien erfüllt sind, kann die Indikation zu einer Antirefluxoperation gestellt werden.
Operationstechnik
Der Eingriff erfolgt laparoskopisch (auch genannt „Minimalinvasive Chirurgie“ oder „Schlüsselloch-Chirurgie“). Hierbei haben sich verschiedene Verfahren etabliert. Bei einer Fundoplikatio wird eine Manschette (Vollmanschette oder Teilmanschette) aus dem Magen um die Speiseröhre gebildet. Alternativ kann bei optimaler Speiseröhrenbeweglichkeit ein Magnetband oder ein Silicon-Implantat verwendet werden.
Gibt es bei der Reflux Operation auch Risiken?
Mögliche Langzeitprobleme nach einer Reflux-Operation sind zum Beispiel Schluckbeschwerden und ein Völlegefühl mit Aufstoßen. Wie bei allen chirurgischen Maßnahmen kann es auch nach einer Reflux-Operation passieren, dass die Beschwerden nach 5 bis 10 Jahren wiederkommen. Dann müsste man unter Umständen erneut operieren.
Die medikamentöse Therapie als Dauertherapie und die operative Therapie des Refluxes haben die gleiche Effektivität in Bezug auf die Reduktion der Reflux-assoziierten Beschwerden.
Mit einer Reflux-Operation erreicht man jedoch eine bessere Kontrolle der Regurgitation (Zurücklaufen von Mageninhalt in die Speiseröhre) und Prävention weiterer Schleimhautschäden. Zudem berichten die Patienten auch über eine verbesserte Lebensqualität und aus gesundheitsökonomischer Sicht ist eine Operation, langfristig gesehen, wirtschaftlicher als eine lebenslange Medikamentengabe.
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