Artikel erschienen am 08.01.2025
E-Paper

Minimalinvasive Hernienchirurgie: Moderne Ansätze

Schnellere Genesung, weniger Schmerzen: Die Vorteile minimalinvasiver Hernien-OPs.

Von Waleed Alasmar, Braunschweig

Foto: Stiftung Herzogin Elisabeth Hospital

1. Laparoskopische Hernienchirurgie

Die laparoskopische Hernienchirurgie ist ein minimalinvasives Verfahren, bei dem der Chirurg durch kleine Schnitte im Bauchraum arbeitet. Ein Endoskop mit Kamera liefert Bilder des Operationsgebiets und spezielle Instrumente ermöglichen die Reparatur der Hernie von innen. In den meisten Fällen wird ein Netz eingesetzt, um das Gewebe zu stärken und das Risiko eines erneuten Bruchs zu minimieren.

Vorteile:

  • weniger postoperative Schmerzen
  • kleinere Narben und kürzere Heilungszeiten
  • schnellere Rückkehr zu normalen Aktivitäten
  • reduziertes Risiko für Wundinfektionen

2. Roboterassistierte Hernienchirurgie

Die roboterassistierte Chirurgie stellt eine Weiterentwicklung der laparoskopischen Technik dar. Der Chirurg steuert die Instrumente über ein Robotersystem, was eine extrem hohe Präzision ermöglicht. Diese Methode bietet sich besonders bei komplizierten oder größeren Hernien an. Der Vorteil liegt in der verbesserten Sichtbarkeit und der exakten Steuerung der Operationswerkzeuge.

Vorteile:

  • größere Präzision bei komplexen Eingriffen
  • weniger Blutverlust und Gewebetrauma
  • kürzere Krankenhausaufenthalte

3. Anwendungsgebiete und Risiken

Minimalinvasive Verfahren eignen sich besonders für Leistenhernien, beidseitige Hernien oder Rezidivhernien, bei denen eine offene Operation nicht ideal ist. Auch bei Narbenhernien und großen Defekten sind diese Techniken eine gute Wahl. Nachteile können höhere Kosten und eine längere Operationsdauer sein. Nicht jeder Patient ist für minimalinvasive Eingriffe geeignet; die Wahl des Verfahrens hängt von individuellen Faktoren ab.

Fazit

Minimalinvasive Verfahren in der Hernienchirurgie bieten viele Vorteile und sind für die meisten Patienten gut geeignet. Sie reduzieren die Erholungszeit und postoperative Beschwerden erheblich.

Ähnliche Artikel

Gesundheit

Moderne minimalinvasive Darmkrebstherapie

Mit ca. 70000 Neuerkrankungen jährlich ist Darmkrebs die häufigste Tumor-Erkrankung in Deutschland.

Braunschweig/Wolfsburg 2020 | Dr. med. Hinrich Köhler, Braunschweig

Gesundheit

Das innovative Mitra-Clip-Verfahren im Fokus – schonend und oft ein Segen für Patienten

Moderne Therapieoptionen in der Herzmedizin bei Mitralklappeninsuffizienz

Der Name ist für Laien nebulös wie schillernd, für Patientinnen und Patienten oft ein Segen: die Rede ist von den sogenannten „Mitra-Clips oder Tri-Clips“. Bei der Behandlung von Herzklappenerkrankungen stehen unterschiedliche Verfahren zur Verfügung – je nach Art und Schwere der Erkrankung ist es für die Patientinnen und Patienten sinnvoll, das individuell bestmögliche Therapiekonzept anzuwenden.

Gesundheit 2025 | Prof. Dr. med. Thomas Wittlinger, Goslar | Dr. Maryam Ayati, Goslar