Artikel erschienen am 01.12.2013
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Früherkennung bei Krebs

Die besten Heilungschancen

Von Prof. Dr. med. Axel Richter, Hildesheim

Jedes Jahr erkranken rund 490 000 Menschen in Deutschland neu an Krebs, über 220 000 sterben jährlich daran. Nach Expertenschätzungen und Angaben der Deutschen Krebshilfe werden sich diese Zahlen bis zum Jahr 2050 noch um rund 30 % erhöhen. Hintergrund: Die Menschen werden immer älter und besonders ältere Menschen sind von Krebserkrankungen betroffen.

„Regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen sind der gute und richtige Weg, eine Krebserkrankung schon im Frühstadium zu erkennen. Nur durch frühe Diagnose können wir rechtzeitig die richtige Therapie beginnen“, sagt Prof. Dr. Axel Richter, Ärztlicher Direktor des Klinikums Hildesheim. Auch ein gesunder Lebensstil gehöre zu den vorbeugenden Maßnahmen. Regelmäßige körperliche Betätigung, gesunde Ernährung und nicht zu viel UV-Strahlung tragen zu einer langen Gesundheit bei. Andere Risiken, wie zum Beispiel genetische oder familiäre Vorbelastungen, Umwelteinflüsse, krebserregende Stoffe am Arbeitsplatz oder steigendes Alter, können oft nicht beeinflusst werden. Dann ist eine vorbeugende Untersuchung umso wichtiger. Die Kosten für die Vorsorgeuntersuchungen bei Brust-, Gebärmutter-, Darm-, Haut- und Prostatakrebs übernehmen die gesetzlichen Krankenkassen, die ihren Versicherten einmal bzw. alle zwei Jahre eine Krebsfrüherkennungsuntersuchung anbieten.

Prostata-, Brust- und Darmkrebs sind die häufigsten Erkrankungen

Darmkrebs gehört zu den häufigsten Krebsarten in westlichen Ländern. Rund 70 000 Menschen erkranken jährlich in Deutschland an Darmkrebs. Etwa 28 000 Patienten sterben daran pro Jahr in der Bundesrepublik. Wie bei allen Krebsarten kann eine frühzeitige Diagnose für die besten Heilungschancen sorgen.

Anzeichen bei Darmkrebs

Darmkrebs wächst innerhalb von Monaten und Jahren. Zu Beginn gibt es kaum Beschwerden. Erst im Laufe der Erkrankung kommt es zu Symptomen wie zum Beispiel:

  • Wechsel von Verstopfung und Durchfall
  • Blut im oder am Stuhl
  • mehrfache krampfartige Bauchschmerzen
  • anhaltende Blähungen
  • Verhärtungen im Bauchraum.

Solche Anzeichen müssen noch nicht bedeuten, dass ein Darmkrebs vorliegt. Auch bei anderen Erkrankungen können diese Symptome auftreten. Man sollte jedoch die Ursachen zum Beispiel durch eine Darmspiegelung beim Facharzt abklären. Nur das gibt Sicherheit, ob tatsächlich eine Krebserkrankung vorliegt. Aber auch ohne Beschwerden sollte man als Krebsvorsorge eine Darmspiegelung durchführen lassen.

Das Früherkennungsprogramm ab dem 50. Lebensjahr beinhaltet eine Tastuntersuchung des Enddarms sowie einen Test auf verstecktes Blut im Stuhl. Ab dem 55. Lebensjahr haben alle Versicherten Anspruch auf eine Darmspiegelung (Koloskopie).

Wird der Darmkrebs früh erkannt, so besteht eine sehr gute Aussicht auf Heilung. Gerade deshalb ist die regelmäßige Vorsorge so wichtig.

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