Lärmschutz ist elementares Bedürfnis
Die Lösung: Massiv bauen mit Kalksandstein
Von Olaf Nickel, WendeburgDie Bauakustik hat die Antwort: Egal ob das Lärmproblem von der viel befahrenden Bundesstraße, dem partybegeisterten Nachbarn, dem schnarchenden Vater oder den spielenden Kinder herrührt, eine gut schalldämmende Wand ist für den Familienfrieden Gold wert. Und hier gilt die bauphysikalische Tatsache, je schwerer die Wand, desto besser ist die Schalldämmung. Denn in den meisten Fällen reicht es schon aus, dem Schall mit einer massiven Wand den Weg zu versperren. Anerkannt hohen Schallschutz bietet hier insbesondere der Wandbaustoff Kalksandstein. Verantwortlich dafür sind seine hohen Rohdichten und das damit verbundene hohe Gewicht. Sie sorgen für wohltuende Ruhe und stressfreie Erholung.
Zusammen mit dem Stein wird Schallschutz gratis auf die Baustelle geliefert, wo er gleich mit eingebaut wird.
Bereits in der Planungsphase müssen mit der Wahl des Wandbaustoffes entscheidende Lärmschutzweichen gestellt werden. Ein schalltechnisches Nachrüsten eines erstellten Gebäudes ist in der Nutzungsphase fast unmöglich.
Grund genug für den Bauherrn, sich frühzeitig und intensiv über die Schallschutzqualitäten der infrage kommenden Baustoffe zu informieren. Hier sollte er unbedingt von seinem Mitspracherecht Gebrauch machen, denn wie in fast allen anderen Lebensbereichen gibt es auch für den Schallschutz Baustoffe in einer Eignungspalette von sehr gut bis mangelhaft.
Überall dort, wo es auf guten Schallschutz ankommt, sollten schwere, massive Baustoffe verwendet werden. Das ist allgemein bekannt. Es gilt: je schwerer der Wandbaustoff, desto besser der Schallschutz. Wenn „leichte" Mauersteine wie Ziegel oder Porenbeton aus Wärmeschutzgründen verwendet werden, verschlechtert sich der Schallschutz teilweise erheblich. Im mehrgeschossigen Wohnungsbau wird diese Tatsache in aller Regel bei der Auswahl berücksichtigt und traditionell schwer und massiv gebaut – in den meisten Fällen mit dem Wandbaustoff Kalksandstein.
Und was sich im Mehrfamilienhausbau bewährt hat und höchste Komfortansprüche sicherstellt, gilt auch für den Bau von Einfamilienhäusern, Doppel- und Reihenhäusern. Warum sollen Bewohner eines Einfamilienhauses schlechter wohnen als die eines Mehrfamilienhauses? Der schalltechnische Komfort innerhalb der eigenen vier Wände wird immer wieder vernachlässigt. Nicht nur der Schall von außen, sondern auch der Lärmpegel von Raum zu Raum trifft oftmals den Nerv der Bewohner.
Allerdings reicht eine schalldämmende Wand für optimalen Lärmschutz selten allein. Denn der Schall breitet sich nach allen Seiten aus. Er sucht sich seinen Weg auch über angrenzende Seitenteile, wie Geschossdecken oder „flankierende“ Wände.
Um diesem Problem ebenfalls Herr zu werden, sind an der Fachhochschule Stuttgart (Lehrgebiet Bauakustik) umfangreiche Untersuchungen durchgeführt worden.
Wie Vergleichsrechnungen an einem üblichen Einfamilienhaus ergaben, wird der Schallschutz bei übereinander liegenden Räumen wesentlich durch die flankierenden Wände, die Seitenwände beeinflusst. Werden statt Kalksandstein in der tragenden Hinterwand des zweischaligen Mauerwerks leichte wärmedämmende Steine wie Ziegel oder Porenbeton verwendet, führt dies sogar zu einer Verringerung der Schalldämmung um weit mehr als 3 dB, was bei leisen Geräuschen vom menschlichen Ohr als Verdopplung der Lautstärke wahrgenommen wird, also eine deutliche Komfortbeeinträchtigung. Ein Verzicht auf schweres Kalksandsteinmauerwerk für die Innenwände verschärft diese Situation zusätzlich.
Lösungsvorschlag
Die bessere und sichere Lösung: sämtliche Wände aus Kalksandstein bauen. Innen- und Außenwände. Das gibt den besten „hausinternen“ sowie auch den optimalen Lärmschutz von außen.