Artikel erschienen am 17.05.2016
E-Paper

Portrait: Neues Wohnquartier

Baugenossenschaft Wiederaufbau beteiligt sich an der Entwicklung des „Nördliches Ringgebiets“

Von Dipl.-Bankfachwirt Joachim Blätz, Braunschweig

In der Braunschweiger Nordstadt, zwischen Mitgaustraße und dem nördlichen Ringgleis sowie dem Mittel- und dem Bültenweg, startet das größte Bauvorhaben seit der Entwicklung der Weststadt in den 1970er-Jahren. Wie schon damals in der Weststadt engagiert sich die Baugenossenschaft Wiederaufbau eG auch in dem neuen Wohnquartier, das den Namen „Caspariviertel“ tragen wird. Derzeit wird der erste Bauabschnitt realisiert.

In dem neuen, innenstadtnahen Wohnquartier sollen bis 2018 auf einem ca. 20 ha großen Areal 1 200 bis 1 500 Wohnungen errichtet werden. Das „Caspariviertel“ wird im Wesentlichen aus Geschosswohnungsbau sowie gereihten Stadthäusern bestehen. Das klassische frei stehende Einfamilienhaus ist im Baugebiet nicht vorgesehen.

Neben der Baugenossenschaft Wiederaufbau eG engagieren sich auch die Nibelungen Wohnbau GmbH sowie die Braunschweiger Baugenossenschaft eG an der Entwicklung des neuen Wohnquartiers – wie schon damals in der Weststadt. Nach mehrjährigen Planungen zur Erstellung des Bebauungsplanes für das Wohngebiet durch die Stadt Braunschweig konnte Mitte September 2015 der Grundstückskaufvertrag für das Baugebiet unterzeichnet und mit der Planung der Objekte entsprechend des Bebauungsplans begonnen werden.

In diesem Jahr wird die Erschließung des 1. Bauabschnitts des Gebiets abgeschlossen (Baustraßen, Versorgungsleitungen, Glasfaserkabel etc.), bevor im Herbst 2016 mit dem Bau der ersten Wohnungen begonnen werden kann. Im ersten Bauabschnitt werden 500 Wohnungen entstehen. Davon realisiert unsere Baugenossenschaft auf ihrem Grundstück 124 Wohnungen. Der Baubeginn für diese Wohnungen ist für das Frühjahr 2017 geplant. Die ersten Wohnungen können nach unseren Planungen 2018 bezogen werden.

Großteil der Parkplätze in Tiefgaragen

Wir haben für dieses Projekt mit den Architekten Schaub und Partner ein renommiertes Hamburger Architekturbüro gewonnen. In der Vorentwurfsphase legten die Architekten uns einen Plan für attraktive Wohnhäuser mit 124 Ein- bis Vierzimmerwohnungen vor. Ihre Gesamtwohnfläche wird sich auf 9 487 m² belaufen. Die Häuser werden mit Aufzügen ausgestattet und ein Großteil der notwendigen Parkplätze wird unterirdisch in Tiefgaragen erstellt werden. 20 % dieser Wohnungen sollen mit Wohnungsbaufördermitteln des Landes Niedersachsen errichtet werden. Als Baugenossenschaft Wiederaufbau eG investieren wir rund 27 Mio. Euro im „Caspariviertel“.

Besondere Aufmerksamkeit genießen im Rahmen unserer Planungen die auf dem Grundstück befindlichen schönen Bäume. Eine Auflage des Bebauungsplanes besteht darin, diese Bäume zu erhalten. Den Architekten ist es gelungen, diese Forderung zu erfüllen und dennoch einen planerisch wertvollen Entwurf vorzulegen, der auch den wirtschaftlichen Anforderungen an einen zeitgemäßen Neubau Rechnung trägt.

Mit dem Erhalt sowie der Anlage neuer Grünanlagen soll nach den Vorgaben des Bebauungsplanes ein modernes Wohnquartier mit hoher Aufenthaltsqualität entstehen. Dazu tragen bspw. die Realisierung des Nordparks mit integriertem Ringgleisweg sowie die verschiedenen kleineren öffentlichen Grünbereiche und Freiflächen im Nahbereich der Wohngebäude bei. Mehrere Kinderspielplätze sowie ein Jugendplatz mit Rodelhügel im Nordpark sind ebenfalls in der Planung.

Gesunde Nutzungsmischung

Um eine gesunde Nutzungsmischung im nördlichen Ringgebiet zu erreichen, werden Angebote bspw. für Familien mit Kindern, die Kombination aus Wohnen und Arbeiten sowie für das Wohnen im Alter umgesetzt. Die Baugenossenschaft ›Wiederaufbau‹ eG kann auf diesen Gebieten auf einen fundierten Erfahrungsschatz zurückgreifen. Gerade beim Wohnen im Alter gehören wir zu den Vorreitern in Norddeutschland.

Das „Caspariviertel“ wird ein buntes attraktives und innenstadtnahes Wohnquartier mit einem vielfältigen Mietwohnungsangebot in drei- bis fünfstöckigen Gebäuden für unterschiedlichste Zielgruppen. Aus der Lage in der Nordstadt mit ihren rund 22 000 Einwohnern ergeben sich diverse Vorteile. Nicht nur die Nähe zur Innenstadt und zum Universitätsviertel sowie die gute Anbindung an den öffentlichen Personennahverkehr sind hervorzuheben, sondern auch die weitere In­frastruktur. Einkaufsmöglichkeiten sind sowohl am Bültenweg als auch an der Hamburger Straße sowie am Nibelungenplatz mit einer ganzen Reihe von Geschäften und dem Wochenmarkt vorhanden. Darüber hinaus wird derzeit an der Hamburger Straße in direkter Nachbarschaft zum „Caspariviertel“ ein neues großes Einkaufszentrum auf dem ehemaligen Gelände der Braunschweiger Zeitung gebaut.

Zahlreiche Sport- und Freizeitangebote

Zahlreiche Sport- und Freizeitanlagen wie das Eintracht-Stadion mit seiner breiten Veranstaltungspalette, das Sport- und Freizeitbad an der Hamburger Straße, die SoccaFive-Sportwelt und künftig auch das Ringgleis als Wander-, Jogging- und Radfahrpiste sind Angebote, die zur Attraktivität des neuen Wohnquartiers beitragen.

Inzwischen ist auch die Planung der Stadtstraße-Nord weit vorangeschritten. Sie soll vom Ende der Autobahn A 392 an der Hamburger Straße entlang der Wodanstraße nach Osten bis zum Bültenweg führen. Diese Stadtstraße-Nord wird später nicht nur der Erschließung des neuen Stadtquartiers „Caspariviertel“ dienen, sondern ist auch als Ergänzung für die Straßeninfrastruktur der Nordstadt gedacht.

Ähnliche Artikel

Finanzen Steuern Recht

Building Information Modeling

Kann „BIM“ das Planen und Bauen in Deutschland grundlegend verändern?

In der Vergangenheit ist es vorgekommen, dass Bauprojekte den Kostenrahmen überschritten haben oder die zeitlichen Vorgaben nicht eingehalten werden konnten. Das Bundesbauministerium hat daher beschlossen, dass Hochbauprojekte der Bundesrepublik in naher Zukunft nach Möglichkeit unter Anwendung der Methode BIM durchgeführt werden.

Hannover 2017 | Dipl.-Ing. (FH) Denny Karwath, Hannover

Immobilien

Wie baut Deutschland Wohnungen?

Die Wohnungsknappheit und ihre Folgen stehen seit Jahren im Fokus des öffentlichen Interesses. Zwischen Bedarf und Angebot klafft gerade in Ballungsräumen – dazu gehört auch der Raum Braunschweig – eine große Lücke.

Braunschweig/Wolfsburg 2018 | Dipl.-Ing. Hinrich Schulze, Wendeburg