Perfekt im Detail
Von Ralf-Michael Kaiser, MannheimWenn ein Zahnverlust durch eine implantologische Versorgung ausgeglichen wird, sieht es am Ende aus wie „der Natur abgeschaut“. Der Weg dahin ist aber medizinisch und technisch aufwendig. Zunächst liefern Röntgenaufnahmen und Abdrücke des Kiefers die nötigen Daten. Darauf basierend erarbeiten Zahnarzt und Zahntechniker gemeinsam die prothetischen Ziele der Behandlung, die die Wünsche der Patienten möglichst perfekt umsetzen. Der Zahntechniker erstellt und digitalisiert nun ein sogenanntes Wax-up, ein Modell mit der vollständigen, geplanten Zahnreihe. Das Wax-up dient hauptsächlich der Auswahl und Position der Implantate.
Wenn das Implantat inseriert wurde, modelliert der Zahntechniker ein weiteres, aktualisiertes Wax-up für die Gestaltung des Abutments, also des Implantataufbaus. Jetzt wird das Augenmerk zusätzlich auf die Gestaltung des Weichgewebes und der Papille (die dreieckförmige Schleimhaut zwischen den Zähnen) gelegt. Sofern ein individualisiertes CAD/CAM-Abutment zum Einsatz kommen soll, wird – allerdings beim Hersteller – anhand des digitalisierten Modells die ideale Form des Aufbaus im 3-D-Verfahren berechnet. Zuletzt wird die Krone im Dentallabor modelliert und später mit einem speziellen Zement befestigt. Je nach Prozedere der Behandlung werden in den einzelnen Zwischenschritten Provisorien benötigt und vom Dentallabor angefertigt.
Für jede implantologische Lösung stehen vielfältige Konzepte und Materialien bereit: Vom Einzelzahnimplantat über eine Teilbrücke bis zu einem vollständigen Zahnersatz auf Implantatbasis, der festsitzend oder herausnehmbar sein kann. Im Dentallabor laufen in allen Fällen von der Vorbereitung bis zur Ausführung die Fäden zusammen. Die „Technikzentrale“ leitet in der modernen Implantologie den digitalen Planungs- und Abstimmungsprozess und ist verantwortlich für die handwerkliche Ausführung der einzelnen Komponenten.