Artikel erschienen am 19.04.2023
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Schnittstellen in der Praxis

Herausforderung technischer und organisatorischer Schnittstellen in der Praxis

Von Dipl.-Ing. Stefan Joswig, Vechelde

Aus dieser Beobachtung ist ein Unternehmenskonzept entwickelt worden, höhere Kundenzufriedenheit, Zuverlässigkeit und geringere Kosten zu erzielen.

In der Betreuung zahnärztlicher und mund-, kiefer- und gesichtschirurgischen Praxen sind wir täglich mit der Bewältigung von Schnittstellen technischer und auch organisatorischer Natur konfrontiert. Unsere Kernkompetenz aus der Computernetzwerkbetreuung haben wir in den Jahren auf die Medizintechnik und Hygiene ausgeweitet. Durch die zunehmende Digitalisierung sind die medizinisch elektrischen Geräte in das Computernetzwerk der Praxis integriert worden. Beispiele sind das digitale Röntgen und die digitale Hygiene Dokumentation in der Aufbereitung von Medizinprodukten, aber auch die Anbindung an die Telematik Infrastruktur oder die Überwachung von Geräten der Medizin- und Haustechnik.

In der Medizintechnik ist, zur Integration der medizinisch elektrischen Geräte an das Computernetzwerk, die Fachkenntnis erforderlich, die von Herstellern auf technischen Schulungen vermittelt werden. Kommen Geräte verschiedener Hersteller zum Einsatz und sind verschiede Gewerke dabei beteiligt, können so eine Vielzahl verschiedener Unternehmen und Mitarbeiter dabei beteiligt sein.

Aus der Computernetzwerkbetreuung kommend, bestand unserer Teil in der Bereitstellung des netzwerkangebundenen PCs und der Netzwerkinfrastruktur. Die dabei gemachten Beobachtungen, in der Herausforderung der sachgerechten Integration der medizinisch elektrischen Geräte in das Praxisnetzwerk, haben uns veranlasst unseren Tätigkeitsbereich auf die medizinischen elektrischen Geräte zu erweitern. Ziel ist die Reduzierung und Vermeidung von Schnittstellenpartnern. Alle Produkte, die wir integrieren können, geben uns die Möglichkeit aus einer Hand das Produkt zuverlässig in Betrieb zu nehmen und zu betreuen, ohne Auseinandersetzung mit Schnittstellepartnern über Verantwortlichkeitszuweisung bei auftretenden Problemen.

In der Auswahl eines medizinisch elektrischen Gerätes ist es aus unserer Erfahrung empfehlenswert dieses zu Berücksichtigen. Es ist nicht zuletzt auch ein wichtiger Faktor zur Reduzierung der Gesamtkosten eines medizinisch elektrischen Gerätes, in dem neben der Beschaffung auch die Wartung, Inspektion, Service, Schulung, Einweisung und Reduzierung der Kosten durch Ausfallzeiten uvm. einen Bestandteil haben.

Neben der technischen Schnittstelle, zwischen den technischen Schnittstellenpartnern, ist die Schnittstelle zu den Menschen, Ärzten und Zahnmedizinischen Fachangestellten, ein wichtiger Erfolgsfaktor für die erfolgreichen Einführung eines neuen Gerätes oder Prozesses, sei es ein medizinisch elektrisches Gerät, eine Software oder ein Prozess in der Aufbereitung von Medizinprodukten.

Ein aus meiner Erfahrung nicht zu unterschätzender Bestandteil der Einführung und Betrieb eines medizinisch elektrischen Gerätes ist die erfolgreiche Einweisung von Ärzten und zahnmedizinischen Fachangestellten in die Nutzung, Handhabung und Pflege der Geräte. Bei einem digitalen Röntgengerät zum Beispiel, ist die tägliche Inbetriebnahme, die Fertigung von Röntgenaufnahmen und die Desinfektion und Pflege im Tätigkeitsbereich der zahnmedizinischen Fachangestellten. Der Arzt wird die Befundung der Röntgenbilder und die Anwendung des Funktionsumfanges der Röntgensoftware in seinem Tätigkeitsbereich haben.

Es ergibt sich die Schnittstelle zum QM der Praxis. Hilfreich für die QM-Beauftrage ist die Unterstützung des Lieferanten, das neue medizinisch elektrische Gerät in das QM zu integrieren. Um am Beispiel des digitalen Röntgengerätes zu bleiben, können das die Dokumentation der Schritte zum Erstellen einer Röntgenaufnahme, einer Konstanzprüfung und die Dokumentation im Medizinprodukte Bestandsverzeichnis, Erstellung eines Wartungsplanes und Hygieneplanes uvm. sein.

Wartung, Inspektion und ortsveränderliche Betriebsmittelprüfungen werden von der Schnittstelle zur Planung beeinflusst. Die Anordnung von Elektro- und Netzwerkanschlüssen und von der Möbeleinrichtung hat Einfluss auf die Zugänglichkeit der Anschlüsse. Dieses kann den Aufwand für die ortsveränderlichen Betriebsmittelprüfung und die Wartung und Inspektion nicht unerheblich beeinflussen. Muss erst eine Schrankzeile abmontiert werden, um einen Stecker ziehen zu können ist dieses unnötig aufwendig und führt möglicherweise zu wiederkehrend erhöhten Kosten.

Im Bereich der Aufbereitung von Medizinprodukten sind sehr viele Schnittstellen zu berücksichtigen. Das ist neben der Planung des Aufbereitungsraumes unter Berücksichtigung von Gesetzen, Richtlinien, Regeln, Verordnungen, Normen und Herstellervorgaben uvm., der Auswahl der Aufbereitungsgeräte mit dem passenden Zubehör, unter Berücksichtigung des Bestimmungsgemäßen Gebrauchs, und den Angaben der Hersteller der aufzubereitenden Instrumente. Es ist empfehlenswert zu prüfen, mit welchem Aufwand ein Instrument aufzubereiten ist und welche Vorgaben der Hersteller macht, z. B. zur verwendeten Prozesschemie. Dieses kann wiederum Rückwirkung auf den Validierungsumfang des Aufbereitungsprozess haben und damit die laufenden Kosten beeinflussen. Bei der Auswahl der Geräte für die Aufbereitung, wie z. B. Thermodesinfektor, Siegelgerät und Dampfsterilisator ist die Reaktionszeit des technischen Service und die Ersatzteilverfügbarkeit empfehlenswerter Weise zu berücksichtigen. Ist keine Geräteredundanz vorhanden, besteht bei Ausfall ggf. die Gefahr, durch Mangel an aufbereiteten Instrumenten nicht behandeln zu können. Wir bieten, neben der Unterstützung in der Planung von Aufbereitungen von Medizinprodukten, die Beratung von Melag-Aufbereitungsgeräten sowie den Vertrieb, Installation, Wartung, Service und Validierung der Aufbereitung an.

Schnittstellen zum Patienten ergeben sich durch den Kontakt mit den Medizinprodukten aber auch durch die DGSVO und die technisch organisatorischen Maßnahmen. Bei der Auswahl der medizinisch elektrischen Geräte kann die Schnittstelle z. B. das Sitzpolster einer zahnärztlichen Behandlungseinheit sein, das besonders komfortabel und ergonomisch geformt ist oder eine elektrisch rollbare Kopfstütze, mit der der Patientenkopf in die Behandlungsposition gebracht wird.

Zur Steigerung der Kundenzufriedenheit, Zuverlässigkeit und Kostenreduzierung ist es Unternehmensziel der Unistar medical GmbH und Unistar Systemhaus GmbH, Schnittstellenpartner in der Praxis zu reduzieren, zu vermeiden oder bei der Lösung von Schnittstelleproblemen hilfreich zu unterstützen.

 

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