Artikel erschienen am 08.08.2023
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Brustschmerzen

Herzinfarkt und die koronare Herzerkrankung

Von PD Dr. Med. Hanno Oswald, Peine

Diagnostik:

Mit Hilfe von EKG, Blutuntersuchungen und Herzultraschall können Notfallmediziner rasch eine Abschätzung treffen, ob es sich um einen akuten Herznotfall handelt. Besteht die Diagnose eines akuten Herzinfarkts, wird eine Herzkatheteruntersuchung eingeleitet, in der die verengte Ader am Herzen identifiziert und behandelt wird. Es geht dann darum, das verschlossene Gefäß rasch wieder zu öffnen, um die Durchblutung am Herzen wieder herzustellen und bleibende Schäden abzuwenden. Durch diese Strategie konnte in den vergangenen 20 Jahren die Sterblichkeit von Herzpatienten drastisch verbessert werden und auch Folgeerkrankungen wie eine bleibende Herzschwäche reduziert werden.

Eine Herzkatheteruntersuchung zur Diagnostik und Therapie der koronaren Herzerkrankung nennen wir Koronarangiographie. Sie erfolgt in der Regel über ein Gefäß am Handgelenk oder gelegentlich auch von der Schlagader der Leiste schmerzfrei in örtlicher Betäubung.

Therapie:

Grundsätzlich kommen, je nach Schweregrad der koronaren Herzerkrankung, drei verschiedene Behandlungsstrategien zum Einsatz. Grundlage aller drei Strategien ist immer die optimale Identifizierung der Risikofaktoren und deren Beseitigung, um ein Fortschreiten der Atherosklerose, der Gefäßerkrankung, zu verlangsamen und bestenfalls zu stoppen. Die häufigsten Risikofaktoren sind neben dem Rauchen Erkrankungen wie Diabetes, Bluthochdruck und auch Cholesterin-Stoffwechselstörungen. Eine optimale Behandlung schließt daher neben verschiedenen Medikamenten immer die Optimierung dieser Risikofaktoren ein. Daneben werden einzelne Verengungen der Gefäße mit dem Herzkatheter eröffnet, geweitet oder mit Gefäßstützen (sog. „Stents“) abgestützt. Im Fall sehr fortgeschrittener Verengungen erfolgt die Anlage von Umgehungsgefäßen, sogenannten Bypässen.

Hauptrisikofaktoren für Herzinfarkt und Schlaganfall:


- Rauchen
- Diabetes Mellitus
- Cholesterin
- familiäre Belastung (betroffene erstgradige Verwandte, ganz besonders, wenn die dabei sehr jung (unter 40–45 Jahre alt waren)
- Bluthochdruck
- ungesunder Lebensstil: Übergewicht,
wenig Bewegung

 

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