Neue Trends in der Darmkrebsbehandlung
Minimal-invasive Behandlung mittlerweile etabliert und mit hervorragenden Ergebnissen
Von Dr. med. Hinrich Köhler, BraunschweigMittlerweile werden die meisten Darmkrebs-Operationen minimal-invasiv mit mehreren kleinen Minischnitten durchgeführt. Neue chirurgische Spezialinstrumente zur Gewebsdurchtrennung und moderne Nahtapparate (Stapler) haben diese Entwicklung gefördert. Die Ergebnisse mit langfristiger Heilung sind bei einigen Tumoren mittlerweile durch minimal-invasive Techniken dem herkömmlichen großen Bauchschnitt sogar überlegen und die Gefahr eines lokalen Rückfalls (Rezidiv) kann gesenkt werden. Durch minimal-invasive Techniken und Vergrößerungseffekt der Operationskamera können Nerven noch besser geschont werden, sodass die Entleerung der Harnblase und die Sexualfunktion weniger beeinträchtigt werden. Durch 3D-Technik lassen sich auch schwierige anatomische Verhältnisse beherrschen.
Durch die Vermeidung eines großen Bauchschnittes mit nachfolgend geringen Schmerzen und schneller Mobilisierung treten Komplikationen deutlich seltener auf. Die Rückkehr zur Vollbelastung, zu einem Sportprogramm und zur Wiederaufnahme der Berufstätigkeit ist sehr viel schneller. Gerade bei übergewichtigen Patienten ist der Vorteil minimal-invasiver Operationen besonders groß. Auch Drainagen und Schläuche sind kaum mehr erforderlich.
Neue Untersuchungen haben gezeigt, dass durch ein intensives Sportprogramm mit zwei- bis dreimal Training wöchentlich das Auftreten von Darmkrebs genauso wie das Wiederauftreten eines operierten Darmkrebses (Rezidiv) oder das Auftreten von Metastasen deutlich reduziert werden. Die Effektivität eines intensiven Sportprogramms nach einer Darmkrebs-Therapie zur Bekämpfung des Tumorleidens ist vielversprechend und beeindruckend. Daher motivieren wir die Patienten, möglichst schnell mit einer intensiven körperlichen Belastung zu beginnen, um die psychische und physische Rekonvaleszenz zu beschleunigen. Hierbei helfen die minimal-invasiven Techniken enorm.
Nur noch sehr selten muss ein künstlicher Darmausgang angelegt werden, entweder vorübergehend oder für immer. Die großen Vorbehalte und Ängste der Patienten können wir heutzutage deutlich entkräften. Es ist ein normales Leben mit Besuch von Sauna und Schwimmbad möglich. Die modernen Versorgungsmaterialien lassen eine geruchsneutrale und belästigungsfreie Teilnahme am sozialen Leben zu.
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