Plastische Chirurgie
Die Integrität des Körpers im Fokus
Von Jana Gasse, Braunschweig
Foto: Adobe Stock / Lustre
Die Zeit um 1.200 v.Chr., in der nach indischer Rechtsprechung Ehebrechern und Kriegsgefangenen zur Strafe die Nase amputiert wurde, markiert mit ihren ersten Nasenlappenplastiken die Anfänge der Plastischen Chirurgie. Die moderne Plastische Chirurgie steht auf den vier Säulen Wiederherstellungschirurgie, Handchirurgie, Ästhetische Chirurgie und Verbrennungstherapie. Dabei sind neben der operativen Expertise auch eine besondere Erfahrung und Fertigkeit im Umgang mit komplizierten Wunden und Infektionen als auch minimalinvasive und apparative Techniken Teil des Spektrums.
Kern der Arbeit von Plastischen Chirurgen ist die (Wieder-)Herstellung der Körperform und -funktion. So kommen rekonstruktive Techniken oft nach unfallbedingten Verletzungen und Defekten oder nach Tumoroperationen zum Einsatz, bei denen es zu Schädigung oder Verlust von Funktionsstrukturen wie Sehnen, Knochen, Muskeln, Nerven oder Arterien, oder zu größeren Hautweichteildefekten kommt, die so nicht einfach verschlossen werden können. Dies kann jede Körperregion betreffen.
Plastische-, Ästhetische- und Handchirurgie im HEH
Die handchirurgische Versorgung umfasst die Therapie von Verletzungsfolgen wie Brüchen, Sehnenrissen und Bandverletzungen sowie von Erkrankungen der Hand wie Strangbildung (Morbus Dupuytren), Sehnenscheidenengen, Nervenengpasssyndromen und Arthrose. Im fachübergreifenden Setting werden Patienten mit komplizierten Wunden und Hautweichteildefekten z.B. infolge von Durchblutungsstörungen, Verletzungen oder Infektionen versorgt. Weiterhin gilt die Plastisch-rekonstruktive Chirurgie als Anlaufstelle für Patienten mit Hauttumoren zur operativen Entfernung und anschließenden Defektdeckung durch Hautverpflanzung oder Gewebeverschiebung. Bei überschüssiger Haut z.B. nach Gewichtsverlust oder durch altersbedingte Erschlaffung erfolgen Straffungsoperationen an Bauch, Beinen, Armen, Rumpf und Brust. Die Brustchirurgie umfasst Operationen der weiblichen und männlichen Brust bei Fehlbildung, Volumenstörung und Erschlaffung oder zur Wiederherstellung nach Tumor-OP.
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