Hornhautchirurgie
Von Erik Chankiewitz, BraunschweigAm Klinikum Braunschweig wird in Zukunft die Versorgung von Hornhauterkrankungen aller Art eine starke Rolle spielen. Dafür gibt es eine spezielle Hornhautsprechstunde.
Einige Patientinnen und Patienten benötigen eine Operation an der Hornhaut. Durch die Einführung minimalinvasiver Techniken und einem besseren Verständnis der pathopysiologischen Vorgänge wurden die Möglichkeiten, die eine geringere Komplikationsrate bei gleichzeitig besserem Visusergebnis nach der Operation, in den letzten beiden Jahrzehnten stark erweitert.
Wurden beispielsweise Patientinnen und Patienten mit einem Keratokonus, einer krankhaften Vorwölbung der Hornhaut in Folge einer Bindegewebsschwäche, noch vor einigen Jahren ausschließlich mit einer vollständigen Hornhauttransplantation aller Hornhautschichten versorgt, wird heute ein sogenanntes corneales Crosslinking – eine Quervernetzung der Fasern durch UV-Aktivierung des aufgeträufelten Vitamins Riboflavin – angeboten. Sollte doch eine Transplantation unumgänglich sein, wird nur noch der krankhafte Teil ausgewechselt.
Wesentlich häufiger ist das Pumpversagen der inneren Zellschicht einer Hornhaut, den Endothelzellen. Das von Gerrit Melles aus Rotterdam 2006 vorgestellte Verfahren, sieht nur den Austausch der 100-stel Millimeter dicken, innersten Schicht vor. Die Vorteile sind neben einer schnellen und schonenderen Operation, einer schnellen Heilungsrate, einem besseren Visusergebnis, eine erhebliche Reduktion der Abstoßungsrate. Dabei kommen die Hornhäute übrigens zunehmend aus der Region, da das Städtische Klinikum Braunschweig eine eigene Hornhautbank unter der Leitung von Dr. Garritsen betreibt, welche im Verbund mit der Deutschen Gesellschaft für Gewebespende (DGFG) hervorragend zusammenarbeitet.
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