Artikel erschienen am 04.08.2023
E-Paper

Moderne Hirntumorchirurgie

Von Prof. Dr. Klaus Zweckberger, Braunschweig

Als Hirntumore bezeichnet man Tumore, die entweder primär vom Hirngewebe ausgehen oder sekundär sich als Metastase, ausgehend von Tumoren außerhalb des Gehirns, bilden. Davon abzugrenzen sind die meist benignen Meningeome, die mit einem Drittel die häufigsten Hirntumore darstellen.

Die Prognose von Patientinnen und Patienten mit Hirntumoren ist multifaktoriell. Neben dem Alter, Komorbiditäten und neurologischen Defiziten spielt vor allem das Resektionsausmaß eine entscheidende Rolle. In mehreren randomisierten multizentrischen Studien konnte gezeigt werden, dass eine möglichst radikale, aber sichere, operative Resektion einen Überlebensvorteil für die Patientinnen und Patienten bietet. Darüber hinaus spielen die histologische Gewebeuntersuchung und das molekulargenetische Profil des Tumors eine wichtige Rolle. Kann auf Grund der Lage und Ausdehnung des Tumor keine chirurgische Resektion erfolgen, sollte daher eine Biopsie erfolgen.

Die Verwendung moderner Technik spielt für die moderne Hirntumorchirurgie, wie wir sie in der Neurochirurgie des Klinikums Braunschweig anbieten, eine wichtige Rolle. Durch MRT-basierte Neuronavigation kann der Zugang exakt geplant und die Tumorgrenzen in das Mikroskop eingespielt werden. Zusammen mit der Verwendung von fluoreszierenden Farbstoffen (z. B. 5-Aminolävulinsäure) hilft dies den Tumor zu erkennen, radikal zu entfernen und angrenzende Strukturen zu schonen. Darüber hinaus können auch funktionelle Bahnen, wie z. B. die für die Motorik verantwortliche Pyramidenbahn mittels Fiber Tracking dargestellt und geschont werden. Durch die Verwendung des intraoperativen Neuromonitorings können die Funktionen bestimmter Hirnareale (Motorik, Sprache) oder auch der Hirnnerven gemessen und überwacht werden.

Alle Patientinnen und Patienten mit Hirntumoren am Klinikum Braunschweig werden über das Neuroonkologische Tumorboard an das Cancer Centers Braunschweig (CCB) angebunden und die weitere Behandlung (Bestrahlung, Chemotherapie, Kontrollen) interdisziplinär geplant und koordiniert.

Ähnliche Artikel

Gesundheit

Depressionen

Depressive Erkrankungen gehören zu den häufigsten psychischen Störungen und nehmen weltweit zu. In Deutschland sind derzeit schätzungsweise etwa 5 % der Bevölkerung, also ca. 4 Millionen Menschen, betroffen.

Braunschweig/Wolfsburg 2020 | Dr. med. Mohammad-Zoalfikar Hasan, Königslutter am Elm | Christiane Stein, Königslutter am Elm

Zahnmedizin

Portrait: Zahnärztliche Gemeinschafts­praxis Querum

Keinen „Muth-zum-Zahnarzt“ zu gehen?

Im Ärztehaus an der Bevenroder Strasse 1 in Querum befindet sich in der 1. Etage die 2007 neu erbaute Zahnärztliche Gemeinschaftspraxis Querum.

Zahnmedizin Braunschweig 2020 | Andreas Bauerfeld, Braunschweig | Cornelia Wolf, Braunschweig | Erik R. Muth, Braunschweig