Artikel erschienen am 08.08.2023
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Wenn die Brille nicht mehr ausreicht …

Low Vision! Was ist das eigentlich?

Von Martina Schwesig, Braunschweig

Was führt zu einer Sehbeeinträchtigung?

Meist führen Erkrankungen der Augen zu einem starken Sehleistungsverlust, aber auch Verletzungen können bleibende Schäden hinterlassen. Die häufigsten Erkrankungen von Low-Vision-Patienten sind:

Macula Degeneration

Die Netzhaut ist im Sehzentrum erkrankt, aber die Randbereiche sind meist noch funktionsfähig. Da das Sehzentrum sehr klein und für die Sehschärfe verantwortlich ist, bewirkt die Macula Degeneration schnell einen hohen Sehleistungsverlust.
Diabetische Retinopathie:
Die Netzhautfunktion wird inselförmig zerstört. Die fortschreitende Veränderung führt zu schwarzen (blinden) Flecken im Gesichtsfeld.

Retinopathie pigmentosa:

Die Netzhaut ist zu Beginn nur in den Randbereichen betroffen. Die Erkrankung ist fortschreitend und bewirkt eine zunehmende Einschränkung des Gesichtsfeldes bis hin zum Tunnel-/Röhrenblick. Die eigentliche Sehschärfe bleibt recht lange erhalten, da das Sehzentrum erst spät betroffen ist.

Grauer Star (Katarakt):
Durch Eintrübung der Augenlinse kommt es hier zum Sehleistungsverlust. Das durch die Trübung der Linse entstehende Streulicht, führt zu einer erhöhten Blendempfindlichkeit. Der Austausch der Augenlinse ist eine gängige Routineoperation und wird durchgeführt, wenn der Star „reif“, d.h. die Sehleistung extrem eingeschränkt ist.

Grüner Star (Glaukom):

Meist ist ein erhöhter Augeninnendruck für die Schädigung des Sehnervs verantwortlich. Der grüne Star verläuft schmerzfrei und wird daher häufig zu spät erkannt. Entstandene Schäden am Sehnerv sind nicht mehr zu beheben. Daher ist regelmäßige Vorsorge dringend empfohlen.

Beleuchtung:

Mehr Licht heißt mehr sehen! So kann in vielen Fällen, allein durch die richtige Ausleuchtung des Lesegutes, schon wieder kleinerer Text gelesen werden.

Lupen:

Die klassischste vergrößernde Sehhilfe ist die Lupe. Aufgrund der besseren Seherfolge wird immer häufiger zu Lupen mit integrierter Beleuchtung gegriffen.

Lupenbrillen:


Je mehr wir uns einem Objekt annähern, desto größer erscheint es uns. Diesen Effekt nutzen Lupenbrillen. Lupenbrillen haben folgende Vorteile:
die Hände bleiben frei
großes Blickfeld
sehen fast wie normale Brillen aus.

Kantenfilter:

Getönte Brillengläser, die anders als herkömmliche Sonnenschutzgläser bestimmte störende Anteile des sichtbaren Lichts blockieren. Dadurch bieten Kantenfilter unter anderem:
mehr Kontraste
weniger Blendung.

Bildschirmlesegeräte:

Ist die benötigte Vergrößerung so hoch, dass das Lesen mit einer normalen Lupe zu anstrengend wäre, wird meist ein Bildschirmlesegerät gewählt. Hier wird der Text stark vergrößert auf einem Bildschirm dargestellt.

Elektronische Lupen:

Sie passen bequem in die Tasche und bieten sehr hohe und vor allem variable Vergrößerungen. Durch die Bildspeicherfunktion können sie z.B. Ihren Busfahrplan immer dabei haben.

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